Auf Schienen in die Emilia Romagna…

Bequem ohne Pkw eine der schönsten Gegenden Italiens besuchen? Kein Problem! Zweimal täglich fährt nun der EuroCity von München bis nach Bologna und teilweise auch weiter bis an die Adria. Eine Kooperation der DB und ÖBB macht es möglich und bedient damit zugleich auch die Strecke nach Südtirol über den Brenner. Von Hamburg, Berlin oder Nordrhein-Westfalen ist man mit dem ICE zügig in München und dann mit dem EuroCity oft schneller in Italien als mit dem Pkw. Wer während des Italien-Aufenthalts nicht auf sein Bike verzichten möchte und einen Aktiv-Urlaub plant, kann dies mitnehmen, denn die DB-ÖBB EuroCity-Züge auf dieser Strecke bieten generell Stellplätze für Bikes, die bei der Buchung reserviert werden müssen. Mit dem Sparpreis Europa kommt man in der 2. Klasse schon ab 39.- Euro von München bis nach Verona und wer nur z.B. bis nach Bozen reisen möchte, kann sein Zugticket im besten Fall schon ab 29.- Euro buchen.

Von München aus dauert es nur gut zwei Stunden und man hat bereits die alpine Landschaft Südtirols im Blick. Nach dem Brenner liegen die Stationen Franzensfeste, Brixen und Bozen, bevor man das Zentrum des Trentino erreicht. Der EuroCity hält dann in Trento und setzt danach seine Fahrt in Richtung Rovereto und Verona fort. Von dort geht es direkt nach Bologna, der Hauptstadt der Emilia Romagna. Eine Stadt, die aus kultureller und kulinarischer Sicht viel zu bieten hat und die sich gut zu Fuß erkunden lässt, auch dank der einzigartigen Arkaden, welche Bolognas Straßen auf über 40 Kilometern säumen und einen ausgedehnten Stadtbummel bei jedem Wetter problemlos ermöglichen. Liebhaber großer Baukunst haben an den Sakralbauten, wie der Basilica di San Petronio und dem Ensemble der vier Kirchen von Santo Stefano ihre Freude. Weithin sichtbar präsentieren sich die zahlreichen Türme von Bologna, insbesondere der Torre Garisenda und der Torre Asinelli, die Wahrzeichen der Stadt. In den Feinkostgeschäften der Stadt werden die Spezialitäten der Region angeboten: Mortadella di Bologna, Aceto Balsamico und der echte Parmigiano Reggiano. Manche Gassen sind wahre Hotspots der Kulinarik, wo sich die Einheimischen und Besucher vermischen, um die regionale Pastavielfalt und die Bologneser Küche zu genießen.

Eine halbe Stunde Busfahrt vom Zentrum Bolognas entfernt geht es um eine weitere italienische Spezialität. Auf dem Firmengelände des weltbekannten Eismaschinen-Herstellers Carpigiani in Anzola dell´Emilia erfährt man im Eismuseum alles Wissenswerte über die Geschichte der Speiseeisherstellung. Selbstverständlich wird das auch praktisch demonstriert und der Besucher kann sich bei der  Gelegenheit von der Qualität überzeugen. Von hier aus kann man die Emilia Romagna weiter erkunden, denn es locken neben Ravenna auch andere alte römische Städte mit ihren historischen Baudenkmälern und ihrem Weltkulturerbe, wie zum Beispiel die Stadt Cesena mit der Biblioteca Malatestiana, der seit 1452 bestehenden ältesten bürgerlich-städtischen Bibliothek Europas. Auch heute noch ist der Lesesaal mit seinen Handschriften, die als Kettenbücher an den Lesepulten befestigt sind, im Original zu bestaunen. Eine einzigartige Sammlung von Handschriften und Drucken aus der Zeit des Mittel-und Spätmittelalters ist in dem Saal nebenan ausgestellt.

Nicht weit von Cesena entfernt liegt eine weitere sehenswerte Stadt in der Region: Ferrara, deren Ursprünge aus dem 7.-8.Jahrhundert stammen, weist eine große Zahl an Palazzi auf, in denen zahlreiche Kunstschätze zu bewundern sind. Ein gut erhaltener Stadtkern vermittelt noch heute einen  Eindruck längst vergangener Zeiten und ist hervorragend zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu besichtigen. Vom Castello Estense aus, dem markanten Schloss im Zentrum, kann der Besucher bequem mit dem Fahrrad eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abfahren, denn Ferrara ist eine Fahrradstadt. Mit 85 km Radwegen, 120.000 Fahrrädern und einem Radverkehrsanteil von 25% gehört sie zu den Städten mit der größten Fahrraddichte der Welt. Wer während seines Aufenthalts in der Emilia Romagna neben der Kultur auch etwas Mittelmeer und Strand mag, kann sich noch einen Abstecher nach Rimini gönnen, denn auch hier wartet viel Geschichte auf die Besucher. Schließlich ist auch diese Stadt mehr als 2.200 Jahre alt und wurde von den Römern gegründet, was auch heute noch deutlich zu erkennen ist. Die Tiburtiusbrücke, der Augustusbogen und viele andere Bauwerke zeugen von der römischen Vergangenheit und lassen den Besucher fast vergessen, dass Rimini als Badeort mit langen Stränden zur Bekanntheit gelangte.

Wer nun nach seinem Emilia Romagna-Aufenthalt von Rimini wieder direkt in Richtung München mit dem Zug zurück fahren möchte, hat in der Zeit von 2.Juni bis 9.September 2017 auch dazu die Gelegenheit. Ansonsten besteht die Möglichkeit, die Region noch etwas näher kennenzulernen und mit der Bahn von Rimini nach Padua zu fahren, um von dort dann mit dem EuroCity nach München zurückzukehren. Buon viaggio!

Besuch vom 19.-21.05.2017

www.bahn.de/italien
www.emiliaromagnaturismo.it/de