Auf den Spuren der Vergangenheit…
Wer sich für die Geschichte Spaniens interessiert und gleichzeitig verträumte, mittelalterliche Städte kennenlernen möchte, hat in Kastillien-Leon eine hervorragende Möglichkeit, wenn er sich dabei auf den Spuren von ´Raices de Castilla´ bewegt. Dieser Verband rückt die drei historisch besonders wertvollen Orte Frias, Oña und Poza de la Sal in das Bewusstsein der interessierten Reisenden und gibt wertvolle Tipps zu den sehenswerten Orten in der autonomen Region Kastillien-León.


Wir hatten die Gelegenheit zur Reise in diese Orte und konnten uns einen Eindruck vom heutigen Zustand und der touristischen Relevanz verschaffen. Im Ergebnis steht für uns fest, dass es sich hier um außergewöhnliche und sehenswerte Stätten des Ursprungs Kastilliens und Spaniens handelt, die einen Besuch wert sind. Besonders faszinierend fanden wir die erhalten gebliebene Ortschaft Poza de la Sal mit gerade einmal verbliebenen 282 Einwohnern, die im Norden der Provinz Burgos liegt.

Schon die Lage ist bemerkenswert, denn von hier eröffnet sich ein Rundumblick auf die gesamte umliegende Region. Bereits bei der Ankunft auf einem hochgelegenen Platz am Ortseingang macht sich Begeisterung breit wegen der Aussicht und der ersten Gebäude, die sich in einem hervorragenden Zustand befinden. Offensichtlich wurde und wird hier sehr viel für den baulichen Erhalt getan, was allerdings auch grundlegend für ein touristisches Interesse ist.



Wie sich aus dem Namen Poza de la Sal ableiten lässt, ist diese Gemeinde durch den Salzabbau bekannt geworden. Im Tagebau wird hier das Salz abgebaut und die alten Salinen sind auch heute noch zu besichtigen. Der Salzstock gehört zu den größten Europas und wird durch Aquädukte gespeist, die durch den Ort führen. Derzeit wird die Anlage umfangreich restauriert, um künftig noch mehr Besucher anzulocken. Die Salinen liegen direkt am Rande des Páramo de Masa, wo das Land steil zur Burebana-Ebene abfällt. In einem riesigen, fast kreisrunden Krater befindet sich das Salzbecken und an den Wänden kann man die geologische Entwicklung ablesen.


Der mittelalterliche Dorfkern wurde 1982 zum kulturhistorischen Denkmal erklärt und wenn man das Stadttor durchquert hat, fühlt man sich in der Tat in eine andere Zeit versetzt. Man könnte sich eine bessere Kulisse für Filme, die im Mittelalter spielen, gar nicht vorstellen. Die Gassen sind sehr schmal, denn die Bebauung war sehr eng wegen des begrenzten Platzes an der Burgseite. Verwendet wurden hauptsächlich vor Ort vorhandene Baumaterialien wie Gips und Ophit, das auch für die Bepflasterung der Gassen zum Einsatz kam und auch in den Salzminen vorkommt. Auch zahlreiche Fachwerkhäuser sind sehr gut erhalten und bereichern den Gesamteindruck. Die Burgruine des Castillo de los Rojas thront auf einem Felsen über der Ortschaft und auch Teile der alten Stadtmauer sind noch erhalten. Sehenswert ist ebenso die dreischiffige Kirche San Cosme y San Damián inmitten des alten Ortskerns. Im Jahr 2024 wurde Poza de la Sal von der Asociación Los Pueblos más Bonitos de España als besonders schöne Stadt ausgezeichnet. Wer einmal diesen mittelalterlichen Ortskern gesehen hat, kann das sehr gut nachvollziehen…
Besuch am 21.06.2024