Zeugen der Geschichte…
Die Kasematten der ehemaligen Festung Luxemburg gehören ganz sicher zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Luxemburg City und sind eindrucksvolle Zeugen einer bewegten Vergangenheit. Insgesamt über 400 Jahre Fremdherrschaft mussten die Bewohner erdulden, in denen von den jeweiligen Besatzern die Festungsanlagen der Stadt immer weiter ausgebaut und perfektioniert wurden. Begonnen wurde mit dem Bau der unterirdischen Gänge unter der spanischen Fremdherrschaft im Jahr 1644 und wurde vom französischen Militäringenieur und Festungsbauer Vauban 40 Jahre später fortgeführt. Dabei erhielten die Petruss-Kasematten, über dem gleichnamigen Flüsschen liegend, ihre heutige Form, bevor 1745 ein weiterer Ausbau der unterirdischen Verteidigungsanlage erfolgte.
Unter österreichischer Herrschaft wurden die Kasematten im Bockfelsen mit einer Länge von 110 Metern angelegt, wobei die Gesamtlänge der Kasematten 23 Kilometer betrug und große Teile der Stadt durchzog. Das Verteidigungssystem war über mehrere Etagen angelegt und teilweise waren dort Gänge bis zu einer Tiefe von 40 Metern vorhanden. Allein in den Bock-Kasematten waren zu jener Zeit 1.200 Soldaten mit 50 Kanonen stationiert und bildeten in der Gesamtheit eines der stärksten Festungswerke Europas.
1867 wurde Luxemburg auf der Londoner Konferenz für neutral erklärt, was zur Folge hatte, dass die komplette Festung der Stadt evakuiert und geschleift wurde. 16 Jahre dauerten die Abrissarbeiten und auch ein Teil der Kasematten wurde nicht verschont. Allerdings blieben von den ursprünglich 23 Kilometern noch 17 erhalten, da ihr Abriss die gesamte Siedlungsstruktur in Mitleidenschaft gezogen hätte. Danach wurde der verbleibende Teil der Kasematten verschlossen, leistete jedoch ab 1933 erneut wertvolle Dienste, als er der Bevölkerung als Schutzbunker für bis zu 35.000 Bewohner wirksamen Schutz vor Bombenangriffen bot.
Die Stadtarchive bewahren noch über 1.300 Pläne und Karten der gesamten Festungsanlage auf, denen man das gigantische Ausmaß dieser Festungsanlage entnehmen kann. Jährlich besuchen über 100.000 Touristen diese Sehenswürdigkeit der Stadt und werden auf Rundgängen mit der Geschichte dieser ehemaligen Festungsanlage vertraut gemacht, die seit 1994 zusammen mit der Altstadt von Luxemburg auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO steht.
Besuch am 08.09.2017
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