Mit Blick auf Potsdam…

Im Nordosten der Stadt Potsdam, am Tiefen See des ausgedehnten Havelgewässers gelegen, erstreckt sich auf einem Gebiet von nun 124 Hektar der frei zugängliche Schlosspark Babelsberg. Er ist für Spaziergänger gut vom S-Bahnhof Babelsberg zu Fuß erreichbar und man kann diese sehenswerte Parkanlage in einem weiten Bogen durchstreifen, bis man am Wasser entlang wieder zu einer Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz am S-Bahnhof Potsdam Hauptbahnhof gelangt oder von dort weiter die Stadt erkunden kann. Auch für Radfahrer ist dieser Ausflug attraktiv, denn diese Parkanlage ist ebenfalls für diese auf den dafür ausgewiesenen Wegen befahrbar.

SCHLOSSPARK-BABELSBERG-28Gleich zwei hervorragende Gartenkünstler der damaligen Zeit haben hier ihre Handschrift hinterlassen. Im Jahr 1833 begann der königliche Gartendirektor Peter Joseph Lenné mit der Anlage und Gestaltung des zum See abfallenden, hügeligen Geländes, wozu er vom Prinzen Wilhelm und späteren Kaiser Wilhelm I. und seiner Gemahlin Augusta den Auftrag bekam. Nach ihm wurde diese Parklandschaft von Fürst Herrmann von Pückler-Muskau gestalterisch geprägt und vollendet. Diese Parkanlage bezeugt, wie ausgereift und verfeinert die Gartenkunst in dieser Epoche war. Der Park wurde in einzelne Zonen aufgeteilt und um das neugotische Schloss Babelsberg befindet sich der am intensivsten gestaltete Bereich. Hier wurden auf unterschiedlichen Höhen prachtvolle Terrassen gruppiert, SCHLOSSPARK-BABELSBERG-29die mit Mosaikflächen, Teppichbeeten, Plastiken und Brunnen geschmückt sind. An die Terrassen schließt sich der Vergnügungsbereich mit seiner feinen Bodenmodellierung, dem Goldenen Rosengarten, dem Rondell an der Gotischen Fontäne und den mit farbigen Tonziegeln eingefassten, wie zufällig erstellten Blumenbeeten an.

SCHLOSSPARK-BABELSBERG-17Vom damaligen Vergnügungsbereich des Parks gelangt man durch die Goldene Rosentreppe zum Uferweg und damit in den Ebenenbereich des Parks, der durch weite, mit Gehölzgruppen strukturierte Wiesenflächen führt. Verschiedene Spazierwege führen wieder auf die Höhen des Babelsberges und erschließen die Aussichtspunkte, von denen aus sich vielfältige Ausblicke auf die Landschaft und markante Architekturen in der Potsdamer Stadtsilhouette ergeben. Die Höhepunkte sind mit Parkarchitekturen oder Denkmäler betont. Der Flatowturm, 1853-1856 in Anlehnung an den mittelalterlichen Eschenheimer Torturm in Frankfurt am Main erbaut, dominiert optisch den südlichen Parkbereich. Der 46 Meter hohe Rundturm steht wie eine Festung inmitten eines Wasserbeckens und ist für Besucher zugänglich. SCHLOSSPARK-BABELSBERG-8Hier befanden sich früher prunkvoll ausgestattete Räumlichkeiten, die für Kaiser Wilhelm I. und zur Unterbringung von Gästen zur Verfügung standen. Heute erinnern die sogenannte Trinkhalle und das Balkonzimmer an den damaligen Luxus und man kann die Intentionen des Architekten bei der Positionierung der Fenster erkennen, die bestimmte Sichtachsen bedienen. Von der Spitze des Turms bietet sich ein hervorragender Panoramablick über Potsdam und die gesamte Umgebung.

SCHLOSSPARK-BABELSBERG-24Beim Durchstreifen der Parklandschaft entdeckt man auch das Dampfmaschinenhaus, dessen Pumpwerk für die Bewässerung des Parks sorgte. 1843-1845 nach Plänen von Persius erbaut, erinnert es im Stil an ein normannisches Kastell. Die Gerichtslaube, das Matrosenhaus, der Marstall und andere architektonisch reizvolle Gebäude sind ebenfalls auf dem weitläufigen Parkgelände zu entdecken und erfüllten zur damaligen Zeit ihre Aufgaben. Besonders auffällig ist dabei das Kleine Schloss am Havelufer, im Stil der Tudor-Gotik erbaut und heute der gastronomische Höhepunkt des Parkbesuchs.

Der Schlosspark Babelsberg stellt ein ausgezeichnetes Naherholungsgebiet für die Potsdamer und Berliner dar, welches man vielfältig den Bedürfnissen entsprechend nutzen kann. Spaziergänger und Radfahrer finden ein ausgedehntes Netz an Wegen vor, die zahlreichen Parkbänke bieten weite Ausblicke auf die Wasserwege und die Stadt Potsdam, großzügige Liegewiesen im gesamten Park und Badestellen am Ufer laden den Besucher zum Erholen ein.

Besuch am 26.04.2014

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