Pilgerort der Kunstliebhaber…

Einige der bekanntesten Namen der europäischen bildenden Kunst des 20.Jahrhunderts wie Georges Braque, Joan Miró und Alberto Giacometti waren an der Schaffung der Fondation Maeght beteiligt. Sie halfen bei der Realisierung der Idee, die zur wichtigsten Kunststiftung Frankreichs und zu einer der weltweit führenden Institutionen auf diesem Gebiet führte. Gegründet wurde sie von Aimé und Marguerite Maeght, einem visionären Publizisten- und Kunsthändler-Paar. Sie vertraten eine Reihe befreundeter Künstler, darunter Braque, Miró und Giacometti, ebenso Alexander Calder, Fernand Léger, Marc Chagall und viele mehr.

Eröffnet wurde La Fondation Maeght am 26.Juli 1964 und war die erste private Kunst-Institution dieser Art. Sie wurde nach dem Vorbild US-amerikanischer Einrichtungen wie der Solomon R. Guggenheim Foundation, der Barnes Collection und der Phillips Sammlung geschaffen, die das Paar in den 50er Jahren im Rahmen regelmäßiger Reisen besucht hatte. Nachdem 1953 der jüngste Sohn an Leukämie verstarb, überredete Georges Braque das Paar zu einem neuen Kunstzentrum auf dem Gelände ihres Grundstücks am Rande des Dorfs Saint-Paul-de-Vence an der französischen Riviera.

Verschiedene Maler und Bildhauer schufen in Zusammenarbeit mit dem katalanischen Architekten Josep Lluis Sert und den Maeghts einen Ort, wo Kunst, Natur und Architektur zu einer perfekten Einheit verschmelzen. Beim Besuch der Fondation Maeght kann man sich davon überzeugen, dass genau dieses Vorhaben in bester Weise umgesetzt wurde. In einer außergewöhnlichen Lage, die teilweise weite Blicke über die Landschaft der Provence bietet, wirkt das Zusammenspiel des von Malern so geschätzten Lichts und der mediterranen Vegetation mit den Exponaten berühmter Künstler. Kein herkömmliches Museum dieser Welt kann die Ungezwungenheit und Leichtigkeit im Umgang mit der Kunst bieten und die von Künstlern geschaffenen Werke auf dem Freigelände sind einzigartig und einprägsam.

Selbst durchschnittlich kunstaffine Besucher sind von diesem Ort begeistert und es ist durchaus nachvollziehbar, weshalb die Fondation Maeght zu einem Pilgerort für Kunstliebhaber aus der ganzen Welt geworden ist. Zu den Höhepunkten des Besuchs zählen sicherlich der Giacometti-Innenhof, in dem ein einzigartiges Ensemble von Skulpturen des Künstlers aus der Schweiz präsentiert wird, aber auch das Miró-Labyrinth als wundersamer Skulpturen-Garten. Ebenfalls eingebettet in die Landschaft findet man ein monumentales Wandmosaik von Marc Chagall und Pierre Tal Coat und einen von Braque entworfenen Pool, von dem man über die Provence blicken kann.

Eine noch bessere Aussicht hat man von den beiden Dachterrassen der Ausstellungsgebäude mit ihren spektakulär geschwungenen Dächern. Von hier erfasst man in Gänze, welchen außergewöhnlichen Ort man für die Fondation Maeght gewählt hat. Der Skulpturen-Garten mit Werken von Calder, Takis, Miró, Jean Arp u.v.a. wird weiterhin vielen Besuchern wegen seiner Einzigartigkeit in Erinnerung bleiben. Eine dauerhafte sowie temporäre Ausstellungen werden in den Innenräumen des Komplexes präsentiert, die regelmäßig für einen starken Besucherstrom sorgen. Überhaupt gar nicht mit einem Museum  vergleichbar, scheint man hier den Geist der Initiatoren von damals zu spüren, einen Treffpunkt für Künstler und Kunstliebhaber zu schaffen, der auf leichte Art Zugang zur Kunst verschafft und den unbeschwerten Umgang mit ihr ermöglicht. Auf diese Weise ist es gelungen, weltweit einen der wichtigsten Orte für moderne und zeitgenössische Kunst zu schaffen, den man einfach gesehen haben muss…

                                                                                                                        Besuch am 13.09.2021

 

www.fondation-maeght.com                     

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