Zeuge der spanischen Geschichte…

Wer in der spanischen Provinz Valladolid unterwegs ist, sollte es nicht versäumen, dem Castillo de La Mota in Medina del Campo einen Besuch abzustatten. Diese mittelalterliche Burg und Festungsanlage ist über viele Jahre hinweg mit großem Aufwand restauriert worden und gilt als nationales Kulturgut Spaniens. Der Bau der Anlage, ihre teilweise Zerstörung, deren Erweiterung und ihr Wiederaufbau in den unterschiedlichen Epochen sind ein Spiegelbild der Geschichte Spaniens. Die unterschiedlichen Nutzungsformen des Bauwerks bezeugen gleichzeitig die vielfachen Veränderungen der Machtverhältnisse über die Jahrhunderte in dieser Region.

Der Ursprung der Burg geht auf das 11.Jahrhundert zurück, als die Siedlung Medina del Campo auf dem Hügel La Mota gegründet wurde. Mit der Besiedelung und Einfriedung der Stadt entstanden auch erste Vorläufer der Burg. Die erste Kernburg stammt aus dem 13.Jahrhundert und man kann Teile der alten Fundamente nach Ausgrabungen heute besichtigen.

Zahlreiche Eigentümerwechsel hatte die Burg bereits im 15. Jahrhundert hinter sich, als sie zur Residenz der königlichen Familie wurde. Gleichzeitig wurden auch umfangreiche Erweiterungsarbeiten an der Burg durchgeführt und die Verteidigungsanlagen deutlich ausgebaut. Im 16.Jahrhundert diente Castillo de La Mota als Staatsgefängnis, deren bekannteste Insassen wohl Cesare Borgia und Johanna die Wahnsinnige,  Tochter Isabellas von Kastilien, die auf Betreiben ihrer Mutter dort festgesetzt wurde, waren.

Ab dem 17.Jahrhundert verfiel die Burg immer mehr, bis man zu Beginn des 20.Jahrhunderts mit dem Wiederaufbau des Außenbereichs begann. 1904 wurde Castillo de La Mota zum nationalen Kulturgut erklärt, worauf weitere Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Während der Francoherrschaft diente die Burg als Hauptsitz der Frauenorganisation der Partei und der Innenhof wurde nach historischem Vorbild wieder hergestellt. Seit 2010 ist auch der Hauptturm wieder öffentlich zugänglich, nachdem er umfangreich restauriert wurde.

Errichtet wurde Castillo de La Mota aus dem für diese Gegend typischen hell-rötlichen Ziegelstein. An den Außenmauern bemerkt man Löcher in regelmäßigen Abständen, die von den ehemaligen Holzgerüsten mit Stützbalken stammen, die man zur damaligen Zeit bei der Errichtung von Bauwerken benutzte. Eindrucksvoll ist die große vorgelagerte Ringmauer mit Schießscharten um die Burg, die von einem Graben umgeben ist. Vier Türme umgeben den Innenhof, in denen sich Wohnräume befanden. Der weithin sichtbare Teil der Burg ist der fünfstöckige und viereckige Hauptturm, der mit 44 m Höhe der höchste Burgturm in Kastilien ist. Der Zugang zur Brücke besteht aus einem Torbogen zwischen zwei Türmen, zu dem heute eine fest installierte Holzbrücke führt. Ein Informationspavillon am Parkplatz vor der Burg dient als Anlaufpunkt für die Besucher, wo man sämtliche Informationen erhalten, Führungen buchen und Audio Guides ausleihen kann.

                                                                         Besuch am 17.08.2019

www.castillodelamota.es

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