Ikone des katalanischen Modernismus…

Der katalanische Architekt Antoni Gaudi hat wie kein anderer seiner Zunft das Stadtbild Barcelonas geprägt und die meisten seiner Bauwerke stehen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Die katalanische Hauptstadt verdankt es ihm, dass sie die Stadt mit den meisten Einträgen in der Weltkulturerbe-Liste wurde. Seine Schöpfungen sind hier allgegenwärtig und zählen zu den Top-Sehenswürdigkeiten eines Barcelona-Besuchs. Viele Attraktionen lassen sich durchaus im Rahmen eines Spaziergangs erkunden und wenn man zum Beispiel nach einem Besuch des Mercat  de la Boqueria von der Ramblas in Richtung Placa Catalunya und von dort aus weiter auf dem Passeig de Gràcia läuft, gelangt man mühelos zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem von Gaudi erschaffenen Wohnhaus Casa Batlló.

Von dort sind es nur weitere 500 Meter auf der Einkaufsstraße und man gelangt an der Ecke Carrer de Provenca zu dem unübersehbaren und extravaganten Wohnhaus Casa Milá, dem letzten Bauwerk des genialen Architekten, bevor er sich dann vollständig dem Bau der Sagrada Familia widmete. Hier, an dieser belebten Straßenkreuzung des Stadtteils Eixample, kann man eines der bekanntesten und eindrucksvollsten Bauwerke des katalanischen Modernismus bewundern und auch zum Teil von innen besichtigen.

Den Beinamen ´La Pedrera´ erhielt das Gebäude wegen seines Aussehens und seiner Bauweise, denn Gaudi ließ zunächst erst die großen Steinplatten anbringen und sie danach von Steinmetzen bearbeiten. Die Hausfront vermittelt den Eindruck eines riesigen Felsens, der durch Wellenlinien und Eisenornamente aufgelockert wird, und bildet so ein einzigartiges Beispiel organischer Architektur.

Sein innovatives Denken und seine Kreativität machten Antoni Gaudi zu einem gefragten Architekten und auch an diesem Objekt kann man deutlich erkennen, wie weit er seiner Zeit voraus war. Beim Entwurf dieses Wohnhauses und bei der Ausführung zwischen 1906 und 1910 leistete Gaudi ebenfalls Pionierarbeit. Mit einem durchdachten Belüftungssystem machte er Klimaanlagen überflüssig, Innenhöfe sorgten für Belüftung und Tageslicht für die Bewohner und eine Tiefgarage war bereits vorhanden. Durch eine Säulenbauweise konnte auf tragende Wände und Stützmauern verzichtet werden, was zur angenehmen Folge hatte, dass sich in jeder Wohnung die Wände verändern lassen.

Durch die Innenhöfe weisen fast alle Zimmer Tageslichtfenster auf, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war. Selbst einen Aufzug hatte Gaudi bei seiner Planung bereits vorgesehen, der jedoch dann erst sehr viel später realisiert wurde. Ausschließlich organische Formen spielten bei der Gestaltung eine Rolle, weshalb hier rechte Winkel kaum anzutreffen sind. Runde und natürliche Formen schmücken daher auch die Innenhöfe, wo sich die Treppen zu den Wohnungen an den Wänden entlang winden. Nach wie vor wohnen hier auch noch Mitglieder alteingesessener katalanischer Familien und die ehemalige ca. 1.000 qm große Beletage-Wohnung wird als Kunstmuseum einer Stiftung der Bank Catalunya Caixa genutzt, zu der auch das gesamte Gebäude gehört.

Eine Wohnung im sechsten Stock ist für Besucher begehbar und  originalgetreu mit Einrichtungsgegenständen aus den 20er Jahren ausgestattet, womit ein authentischer Eindruck der damaligen Wohnsituation in diesem außergewöhnlichen Haus vermittelt wird. Auch der ungewöhnlich große Speicher des Hauses ist für Besucher zugängig und beherbergt eine interessante Ausstellung über das Leben und die Bauwerke Antoni Gaudis, wo man in seine fantasievolle Welt und die von ihm entwickelte organische Formenlehre eintauchen kann.

Der Höhepunkt einer Besichtigung ist ganz sicher die Begehung des einzigartigen Daches mit seinen kunstvoll gestalteten Lüftungsschächten, Schornsteinen und Treppenaufgängen, die bestimmt zu den beliebtesten Motiven aller Barcelona-Touristen gehören. Hier liegt ganz Barcelona jedem Besucher zu Füßen…

Besuch am 23.02.2018

www.barcelonaturisme.com

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