Der Name ist Programm…

In London ist The Other House in South Kensington seit seiner Eröffnung im August letzten Jahres Gesprächsthema. Mit einem völlig neuen Beherbergungskonzept, bei dem der Name gleichzeitig Programm ist, sorgt The Other House für Furore in der Hospitality-Branche und bei London-Reisenden. ´Live like a local – Feel like a local´ könnte die Überschrift für einen Aufenthalt hier lauten, denn von einem typischen Hotel ist man hier weit entfernt.

The Other House South Kensington ist eine Symbiose aus Hotel und Member´s Club, zu dem sonst nur privilegierte Mitglieder Zutritt haben. Es ist ferner ein Hybrid aus einem Hotel, wo der Gast während seines kurzen London-Aufenthalts wohnt, und einem Ort für Langzeit-Bewohner mit den Serviceleistungen eines Hotels. Wenn man in der Straße Harrington Gardens vorfährt, nimmt man als Anreisender zunächst die prachtvolle Reihe von Wohnhäusern im viktorianischen Baustil wahr, der an vielen Stellen der britischen Hauptstadt das Stadtbild prägt. Man bekommt den Eindruck einer noblen Wohnstraße und wird erst durch die Beflaggung auf den repräsentativen, mit Säulen flankierten Eingang aufmerksam.

Bereits beim Betreten bemerkt man, dass dies kein übliches Hotel ist, denn schon nach den ersten Schritten taucht der Gast in eine völlig andere Welt der Beherbergung ein. ´Welcome to The Other House´ – So lautet die freundliche und persönliche Begrüßung schon während man sich nach einer Rezeption umschaut. Neben dem Eingang stehen einige Sitzgruppen für den Empfang bereit, wo sich Mitarbeiter nach dem Wohlbefinden der Anreisenden erkundigen und ein erster Willkommensdrink gereicht wird. Ganz nebenbei werden notwendige Formalitäten geklärt, die im Allgemeinen aber schon im Vorfeld bei der Online-Buchung erledigt worden sind. Dann erkennt man auch, dass es in einem angrenzenden Nebenraum eine Rezeption im Wohnzimmerformat gibt, die stets für die Anliegen der Gäste besetzt ist. In diesem Haus muss kein Gast in einer Schlange an der Rezeption warten, denn mehrere Mitarbeiter an den Sitzgruppen kümmern sich schon vorher um die persönlichen Belange.

Nachdem man erste hilfreiche Tipps zur Erkundung der Umgebung und Orientierungshilfen vom freundlichen Empfangspersonal erhalten hat, bekommt man seine Chipkarte ausgehändigt. Im Vorfeld können sich die Gäste die App des Hauses auf ihr Handy herunterladen, die nach dem Eintreffen personalisiert und freigeschaltet wird. Wer es mag, kann von nun an alles smart gestalten: Von der Reservierung im Restaurant oder der Bar, über die Zimmereinigung oder die Bestellung von frischen Handtüchern, bis zur Buchung von SPA-Behandlungen oder privaten Yoga-Sitzungen kann alles darüber gesteuert werden.

An den Empfangsbereich schließt sich eine Bibliothek an, die durch die deckenhohe Verglasung komplett einsehbar ist. Dieser Raum wird von den Bewohnern gerne als Treffpunkt untereinander oder für Verabredungen mit Freunden und Bekannten genutzt, denn auch hier sorgt die Raumgestaltung für einen gewollten Wohlfühleffekt. Man kann hier gut seine Wartezeit verbringen und eventuelle Verspätungen fallen bei der Auswahl an Lektüre kaum ins Gewicht. Gegenüber der Bibliothek befindet sich ein Blickfang par excellence: Ein unglaublich ausladender Pfauenthron ist das vermutlich meist fotografierte Objekt des Hauses und kaum jemand wird auf ein kurzes Platznehmen darauf verzichten. Heutzutage gehören sogenannte ´ instagramable places´ zum Hotelalltag und bieten stets eine kostenfreie Werbemöglichkeit in den sozialen Medien.

 

Gleich neben dem prächtigen Pfauenthron führt eine elegante Treppe hinunter in den privaten Clubbereich. Oben vorbei an der Treppe gelangt man auf dieser Ebene geradewegs zum Tagesrestaurant The Other Kitchen, wo die Bewohner ihr Frühstück serviert bekommen. Über einen Zugang von der Straße verfügend, ist dieser Bereich öffentlich und man kann sich auch hier mit Leuten zum Frühstück oder Lunch treffen, die nicht Bewohner des Hotels sind. Angrenzend an das Restaurant befindet sich die spektakuläre Bar des Hauses The Owl & Monkey, die am Abend zum beliebten Treffpunkt der Bewohner und auswärtiger Gäste wird, denen eine gepflegte Barkultur und ausgezeichnete Cocktails wichtig sind.

Um in die unteren Bereiche des Hotels zu gelangen, benutzt der Gast einen der Fahrstühle oder die eben beschriebene Treppe, die zunächst zu den absolut sehenswerten Toilettenräumen führt. Die exotische Ausgestaltung ist ein Meisterstück des Designs und auch ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit Bergmans London Design House, das mitverantwortlich für die gesamte Innengestaltung von The Other House ist. Im Untergeschoss des Hotels liegt auch der Private Club, der für alle Bewohner zugänglich ist. Ein vom Tageslicht durchflutetes Atrium mit Bäumen macht deutlich, wie die einzelnen Wohnhäuser dieser Straße früher gebaut waren. Die Häuserfront zur Straße lässt nicht vermuten, dass sich dahinter Innenhöfe verbergen, die jeweils zu zwei Häusern gehören. Durch die Tatsache, dass für dieses Hotelprojekt insgesamt elf nebeneinanderstehende Wohnhäuser miteinander verbunden wurden, ergeben sich hervorragende gestalterische Möglichkeiten. So auch in diesem Fall, wo ein Atrium über zwei Etagen entstanden ist, auf das man von der Bar hinabschauen kann. Hier kann man witterungsgeschützt unter einem Glasdach bei einem Drink auf bequemen Sitzgruppen verweilen und die Aktivitäten im Pool auf der anderen Seite der Glaswand beobachten.

Eine Tür weiter eröffnet sich dem Besucher ein kleines Club-Paradies mit verschachtelten Räumen, in denen man sich sofort zuhause fühlt. Einladende Sofas und Sitzgruppen animieren nicht nur zum Platz nehmen, sie verleiten auch zum längeren Bleiben. Ein abgeteilter Raum mit einem übergroßen TV-Flatscreen ist auch für kleinere Gesellschaften buchbar und für die Live-Barmusik steht im Hauptraum ein Flügel bereit. Von diesem Raum gelangt man auch in zwei kleine Séparées, die bestens für ein Rendezvous geeignet sind. Beim Erspüren dieser Private Club-Atmosphäre ist für jeden klar, dass hier am Abend ein guter Whisky ein ´must have´ darstellt.

Gleich nebenan liegt The Other Space, der Wellnessbereich des Hotels mit Vital-Pool, Finnischer und Dampfsauna. Für ein gewünschtes Workout stehen im Gym modernste Fitnessgeräte zur Verfügung, die momentan State-of-the-art sind. Ein Schwerpunkt liegt auf dem ganzheitlichen Wohlbefinden der Gäste, die hier spirituelle, alternative und holistische Angebote zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung vorfinden. Yoga-Kurse, Chakra-Reinigungen, Reiki – und Atemübungskurse, astrologische Workshops u.v.m. sind hier in Gruppen, aber auch individuell buchbar. Wer es gerne privat mag, kann auch eine medizinische Massage oder eine Klangschalen-Sitzung in seinem Apartment buchen. Der Wellbeing-Concierge vom The Other Space ist bei der Beratung und der Ausarbeitung von Behandlungs- und Therapieplänen behilflich, die auf die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sind.

Begibt man sich auf den Weg zu seiner gebuchten Club Flat, also seiner Club-Wohnung, offenbart sich erneut, dass hier nichts mit einem normalen Hotel vergleichbar ist. Auf der Etage angekommen, staunt man erneut über die extravagante Ausgestaltung und über die Tatsache, dass hier die Etagen nach ehemals berühmten Persönlichkeiten der Wohngegend benannt wurden. In Verbindung mit der Apartmentnummer hat also jeder Bewohner seine persönliche Adresse im The Other House. Das Apartment ist nicht weniger von ansprechendem Design geprägt als das gesamte Haus. Aufgeteilt in einen geräumigen Schlaf- und Wohnbereich mit harmonisierenden Farben und edlen Materialien, verspürt man als Ankömmling sofortige Wohnlichkeit.

Die beiden Bereiche werden durch einen Raumteiler aus Metall getrennt, aus dem Baum-, Pflanzen- oder Art Deco-Motive gelasert wurden. Somit ist diese Aufteilung licht- bzw. blickdurchlässig und bildet einen nützlichen Blickfang inmitten der Einrichtung. Der Wohnbereich ist mit einer großzügigen Sitzgruppe gestaltet, von der ein großer TV-Flatscreen direkt sichtbar ist. Eine komplett eingerichtete Küchenzeile mit allem Zubehör verschafft dem Gast Unabhängigkeit von der Hotelversorgung, falls das gewünscht ist. Hier hat man alle Vorzüge einer Ferienwohnung mit dem optionalen Hotelservice verbunden und sogar das Aufbügeln seiner Bekleidung kann man selbst professionell vornehmen. Das Badezimmer übernimmt die Farbgebung der übrigen Flächen und vermittelt dadurch einen homogenen Gesamteindruck. Auf den Club-Etagen offenbart sich noch eine weitere Besonderheit dieses Hotelkonzepts. Dass in Hotels mehrere Zimmer einer Etage miteinander durch eine Zwischentür verbunden werden können, ist bekannt und gängige Praxis. Hier hat man aber eine angenehmere Lösung gefunden, wo die Gäste sogenannte Club Combos buchen können. Das bedeutet, dass Familien, Freunde, Gruppen eigene Apartments haben, die in einem gemeinsamen Raum münden, der nur durch eine Tür zum Etagengang führt. Durch diese Abgeschlossenheit ist mehr Privatsphäre gewährleistet und gleichzeitig werden andere Bewohner nicht unmittelbar gestört, falls es einmal etwas lauter werden sollte.

The Other House ist ein neues und durchaus gewünschtes Hotelkonzept, das ganz sicher besonders Reisende anspricht, die Persönlichkeit, Service-Freundlichkeit, Privatsphäre, Flexibilität und Unabhängigkeit schätzen. Besonders erfreulich ist hierbei, dass die Gestaltung des Hotels mit außerordentlichem Geschick und viel Sinn für Ästhetik vorgenommen wurde, weshalb The Other House unter den Design Hotels auch eine ganz herausragende Rolle einnimmt. Ankommen – Wohlfühlen – Genießen – Viel zu selten erlebt man diesen ungetrübten Ablauf auf Reisen und für viele London-Besucher wird The Other House – South Kensington zukünftig die neue Adresse sein. London is calling…

 

www.otherhouse.com                                                                                 Aufenthalt 18.-22.08.2022

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