Fernbusreisen jetzt anders…
Für immer mehr Reisende ist der Fernreisebus seit der Freigabe des innerdeutschen Fernbusnetzes eine attraktive Alternative zur Bahn und zum Flugzeug geworden. Zahlreiche staatliche, teilstaatliche und private Unternehmen umkämpfen den neuen Markt und unterbieten sich gegenseitig bei den Fahrpreisen. Im Vergleich zum Flugzeug ohnehin, aber auch zur Bahn bietet der Fernbus preislich eine unschlagbare Alternative. Es hängt lediglich vom Bedarf und vom Anspruch des Reisenden ab, welche sonstigen Gründe bei der Auswahl des Verkehrsmittels entscheidend sind, wobei man mit einigen Vorurteilen aus vergangenen Reisebuszeiten gründlich aufräumen muss. Vorbei sind die Zeiten, wo man in überalterten Reisebussen, die oftmals gravierende technische Mängel aufwiesen, im schlecht belüfteten Innenraum auf durchgesessenen Fahrgastsitzen ohne Toilette durch das Land reiste. Mit der Marktliberalisierung am 1.Januar 2013 kamen die neuen Generationen der Luxusliner auf die Straße, welche sämtlichen Komfort bieten. Wir haben getestet, was dem Busreisenden heute geboten wird, um eine objektive Entscheidungshilfe bei der Auswahl des Verkehrsmittels, auch im Vergleich zu den Kosten und der Reisedauer, zu bieten.
Als Teststrecke haben wir uns die Route Berlin-Leipzig-Berlin ausgesucht und haben diese zwei Mal in Folge befahren, um festzustellen, ob es Abweichungen in der Pünktlichkeit, dem Service und der Freundlichkeit der Fahrer gibt. Dazu haben wir beim privaten Unternehmen MeinFernbus.de gebucht, welches innerhalb von zwei Jahren zum Marktführer im deutschsprachigen Raum aufgestiegen ist. Das Unternehmen kooperiert mit einer Vielzahl von mittelständischen Busunternehmen und befährt ein Streckennetz mit momentan 184 Städten und 197 Haltestellen im Linienverkehr. Allein in der Zeit von April 2013 bis zum selben Monat des Folgejahres explodierten die Fahrgastzahlen förmlich, denn innerhalb eines Jahres verzeichnete man eine Steigerung um 900% Prozent. Schon die Tatsache, dass ein einzelnes Unternehmen bis April 2014 4,5 Millionen Fahrgäste beförderte, ist ein erstaunliches Phänomen und Grund zur Nachforschung.
Was also hat diese Vielzahl von Fahrgästen zur Fahrt mit MeinFernbus.de bewogen? Im Vorfeld unserer Testfahrten bemerken wir einige sehr kundenfreundliche Tatsachen und Regelungen bei diesem Unternehmen, die zum Teil schon eine Erklärung liefern. Zunächst bietet man hier ein sehr engmaschiges Liniennetz, welches an den jeweiligen Haltestellen täglich mehrere Abfahrten aufweist und somit eine flexible Reiseplanung ermöglicht. Hinzu kommt der rasante Ausbau des Nachtliniennetzes im deutschsprachigen Raum. Zeitgemäß ist eine schnelle und wirklich einfache Buchung per Internet, aber auch nach wie vor auf herkömmliche Weise über 4.800 Reiseagenturen. Zur flexiblen Reiseplanung gehört auch, dass eine kostenlose Umbuchung bis 15 Minuten vor Reiseantritt möglich ist. Eine Kundenhotline ist an 7 Tagen der Woche 24 Stunden erreichbar. Diese Fakten erklären schon einen Teil der Beliebtheit im Vorfeld der eigentlichen Reise.
Unsere online gebuchte erste Fahrt startet am 20.Juni um 9:30h von der gerade erst eingeweihten neuen Haltestelle am Berliner Alexanderplatz. Für die meisten Reisenden, aber speziell für jene, die aus dem südlichen Teil Berlins oder Berlin-Mitte kommen bzw. dorthin wollen, ist diese neue zentrale Anbindung zum U- und S-Bahn-Netz willkommen. Diese Haltestelleneinrichtung war längst überfällig, denn der Zentrale Omnibusbahnhof am Funkturm arbeitet schon lange an seiner Kapazitätsgrenze und ist wegen seiner dezentralen Lage längst nicht mehr zeitgemäß und daher für die Reisenden unattraktiv. Um 9:15h fährt der markant grün-lackierte Luxusliner vor und der freundliche Fahrer nimmt uns in Empfang. Das Einchecken dauert Sekunden, denn der Fahrer liest mit seinem Smartphone lediglich den auf der ausgedruckten Buchungsbestätigung vorhandenen QR-Code ab. Sofort fällt einem auf, dass der Bus neuester Bauart und modern ausgestattet ist. Sauberkeit am Boden im Gang und den Sitzreihen, auf den Sitzen, in den Ablagen und an den großen Scheiben. Der Fahrer verstaut das Reisegepäck und wartet exakt bis 9:30h auf eventuelle Spontanreisende. Unsere planmäßige Reisedauer ist mit 2 Stunden 40 Minuten und die Ankunftszeit in Leipzig am Hauptbahnhof mit 12:10h angegeben. Pünktlich erfolgt die Abfahrt vom Alexanderplatz in Richtung Bahnhof Südkreuz, wo sich die zweite Haltestelle auf unserer Route befindet.
An diesem Morgen ist der Hauptstadtverkehr wieder einmal sehr zähflüssig und der kurzen Begrüßung durch den Fahrer entnehmen wir, dass wir etwas später am Bahnhof Südkreuz eintreffen werden. Dort werden zügig die letzten Reisenden aufgenommen und es erfolgt die ausführliche Begrüßung aller Fahrgäste mit den Sicherheitshinweisen und der Einweisung zur Benutzung der bordeigenen Toilette, die sich in einem einwandfreien Zustand befindet. Es werden Softdrinks, Bier, Prosecco und kleine Snacks zu überraschend moderaten Preisen angeboten, die man beim Fahrer der Kühlbox entnehmen und bezahlen kann. Auch auf der innerstädtischen Stadtautobahn geht es heute nicht gut voran, aber jeder weiß, dass man mit dem eigenen PKW auch nicht schneller sein würde. Zeit, um es sich bequem zu machen und die Rückenlehne der modernen Sitze mit integrierter Kopfstütze nach hinten zu verstellen. Die Abstände zu den Vordersitzen sind kein Vergleich zu früheren Zeiten oder zu denen im Flugzeug und bieten selbst großgewachsenen Menschen ausreichend Beinfreiheit. Fußstützen an den Vordersitzen erhöhen außerdem den Sitzkomfort. Auf dieser Fahrt hat es ohnehin jeder Fahrgast sehr bequem, denn jeder kann eine Sitzreihe für sich allein nutzen.
Es ist eine sehr entspannte Fahrt über die Autobahn mit einem komfortabel gefederten Fahrzeug der neuesten Generation und an der Haltestelle Leipzig Messe verlassen uns die ersten Mitreisenden. Wir treffen dann nach einer freundlichen Verabschiedung durch den Fahrer statt fahrplanmäßig um 12:10h mit einer Verspätung, die dem dichten Berliner Innenstadtverkehr geschuldet ist, um 12:36h an der Haltestelle Goethestraße, direkt am Hauptbahnhof Leipzig ein.
Unsere Rückfahrt erfolgt am 21.Juni pünktlich um 19:30h ebenfalls mit einem modernen Fernreisebus neuester Generation eines anderen Busunternehmens, welches unter dem Dach von MeinFernbus.de seine Dienstleistung erbringt. Über 60 Partnerunternehmen fahren mit 223 Fernreisebussen am Tag ca. 156.000 Kilometer im Liniennetz von MeinFernbus.de. Unser Fahrer bei der Rückfahrt ist etwas weniger gesprächig bei seiner Begrüßung und die Reisenden erhalten keine Hinweise zur Benutzung der Toilette, welche schon wissenswert sind, denn das Licht in der Toilette erleuchtet erst nach der Türverriegelung, was die Erstreisenden auf dieser Unternehmenslinie oft verwirrt. Die Fahrt verläuft ohne Verzögerungen und ebenso entspannt. An Bord herrschen die gleichen Bedingungen in Bezug auf Sauberkeit und Komfort wie auf der Hinfahrt. Man bekommt mit, dass einige Reisende mit dem Internetzugang an Bord unzufrieden sind. Hier sind wohl noch einige Nachbesserungen fällig, denn gerade für jüngere Reisende zählt eine permanente Internetverbindung und erhöht zusätzlich den Reisekomfort auf längeren Strecken enorm. Unser Eintreffen an der Haltestelle Bahnhof Südkreuz ist ebenso pünktlich wie am Berliner Alexanderplatz.
Unsere Vergleichsfahrt am 25.Juni verläuft unter völlig anderen und wirklich erschwerten Bedingungen. Bereits während des Wartens auf unseren Fernreisebus regnet es unaufhörlich. Beim Vorfahren des Fernreisebusses begrüßt uns ein überaus freundlicher und verständnisvoller Fahrer. Er lässt alle Reisenden erst einmal einsteigen, damit sie nicht länger im Regen stehen müssen und führt das kurze Check In nachträglich im Trockenen durch, nachdem die Fahrgäste ihre Plätze eingenommen haben. In dieser Situation wird deutlich, wie wichtig auch entsprechende überdachte Wartemöglichkeiten für die Fahrgäste an dieser Haltestelle sind, die offensichtlich nach Auskunft des Fahrers auch geplant sind. Auch diesmal erfolgt die Abfahrt pünktlich, aber bedingt durch die Wetterlage und einer S-Bahn-Liniensperrung ist der Verkehr noch dichter und wir haben schon nach wenigen hundert Metern eine Verspätung eingefahren, die sich bis zur Haltestelle Bahnhof Südkreuz noch vergrößert. Es folgt eine ausführliche und sehr freundliche Ansprache des Fahrers, der dabei auf alles Wissenswerte hinweist. Aber nicht genug der Verspätung, denn auf unserer Fahrt über die Autobahn geraten wir in einen Stau vor einer neuen Baustelle, die den dreispurigen Verkehr auf eine Fahrspur zwingt, was mit entsprechender Wartezeit verbunden ist. Es folgen zwei weitere neue Baustellen, die unsere Ankunftszeit verzögern. Kurz vor Leipzig klärt uns der Fahrer über unsere neue voraussichtliche Ankunftszeit am Ziel auf und wir treffen letztlich mit einer Verspätung von über einer Stunde in Leipzig / Hauptbahnhof ein. Dies sind Unwägbarkeiten, die nicht in der Hand des Fahrers liegen und nicht planbar sind.
Auf der pünktlichen Rückfahrt am selben Tag um 17:30h fährt uns ein Fahrer osteuropäischer Herkunft, der uns beim Check In gleich erklärt, dass das Mikrofon defekt sei. Somit erhalten die Gäste keine Auskünfte zu den Sicherheitsbestimmungen und zur Toilettenbenutzung. Es findet praktisch keine Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrgästen statt. Die meisten Fahrgäste können eine Sitzreihe bequem für sich nutzen. Die Fahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse und unser Eintreffen am Bahnhof Südkreuz und am Alexanderplatz erfolgt sogar vor der geplanten Ankunftszeit.
Fazit unserer insgesamt vier Vergleichsfahrten auf der Strecke Berlin-Leipzig-Berlin: Auf allen Fahrten mit MeinFernbus.de waren die Fernreisebusse neueste Modelle mit einer sehr komfortablen Ausstattung und absolut sauber. Die Fahrer allgemein freundlich mit einer sehr angenehmen Fahrweise. Das Angebot an Getränken und kleinen Snacks ist ausreichend und günstig. Die Fahrten waren ausgesprochen entspannend, auch durch die Vollklimatisierung der Fahrzeuge und ihrer Laufruhe während der Fahrt. Dass Verspätungen im Laufe einer Reise eintreten können, ist jedem bekannt. Jedoch ist hierbei zu betonen, dass die Pünktlichkeit der Abfahrt bei jeder unserer Testfahrten mit MeinFernbus.de gegeben war, was man bei anderen Verkehrsmitteln sehr häufig vermisst. In Anbetracht der Tatsache, dass die reine Flugzeit bei manchen innerdeutschen Flügen nur einen Bruchteil der gesamten Reisezeit beansprucht und wenn man die Anfahrt zum Flughafen und die Dauer des Check In berücksichtigt, benötigt man bei einer Reise mit dem Fernbus auf manchen Routen auch nicht mehr Zeit. Offensichtlich ist die Fahrt mit dem Fernreisebus zu vielen Zielen eine gute Alternative geworden und preislich, insbesondere auch in Anbetracht der hohen Benzinpreise, momentan absolut unschlagbar. Selbst das Modell Mitfahrzentrale ist damit hinfällig geworden, denn es ist nicht mehr preiswerter und die rechtlichen Unwägbarkeiten im Schadensfall bei einem privaten Fahrer nach wie vor hoch. Wer bereit und in der Lage ist, etwas mehr Reisezeit in Kauf zu nehmen, dafür aber enorm Geld einzusparen, wird sich für die Reise mit dem Fernreisebus entscheiden. In Bezug darauf kann gesagt werden: Mitfahrzentrale war vorgestern, Bahn war gestern und MeinFernbus.de ist heute!
Fahrten am 20./21.06. und 25.06.2014
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