Schmuckstück der Barockzeit…

Unter den Sehenswürdigkeiten der oberfränkischen Stadt Bayreuth rangiert das Markgräfliches Opernhaus auf den vordersten Plätzen und sollte bei einem Besuch der weltbekannten Wagnerstadt keinesfalls fehlen, denn es gilt als das besterhaltene freistehende barocke Hoftheater. Im Jahr 2012 erhielt es den Eintrag in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit als einzigartiges Monument der Fest- und Musikkultur des 18. Jahrhunderts.

Das Markgräfliche Opernhaus wurde seinerzeit auf Betreiben der Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth nach den Vorbildern der größten Opernhäuser jener Zeit in Wien und Dresden errichtet. Die preußische Königstochter und Schwester Friedrichs des Großen war selbst musikalisch und künstlerisch hochbegabt. Sie wählte die Oper zum wichtigsten Schauplatz ihrer höfischen Repräsentanz, verfasste eigene Libretti, komponierte und leistete sich ein internationales Ensemble italienischer Sängerinnen und Sänger an ihrem Hof. Als Anlass für die Errichtung dieses Opernhauses diente die Hochzeit von Wilhelmines einziger Tochter Elisabeth Friederike Sophie mit Herzog Carl Eugen von Württemberg. Im September 1748 wurde das Hochzeitsfest mit außergewöhnlichem Aufwand und der Aufführung von zwei italienischen Opern im gerade fertiggestellten Opernhaus gefeiert.

Die Pläne für das Markgräfliche Opernhaus entwarf der Italiener Guiseppe Galli Bibiena, der namhafteste Theaterarchitekt jener Zeit, der zuvor bereits für den Wiener Kaiserhof tätig war. Es ist deutlich zu erkennen, dass die innere Gestaltung einem italienischen Logentheater gleicht. Das vollständig erhaltene und hauptsächlich aus Holz und Leinwand gefertigte Logenhaus ist als eine selbsttragende Konstruktion in eine steinerne Gebäudehülle eingesetzt, wobei Zuschauerraum und Bühne eine Einheit bilden. Das von Säulen gerahmte Bühnenportal steht gegenüber der Fürstenloge, wie es zu jener Zeit üblich war. Über der Bühnenfront und der Fürstenloge beeindrucken die Skulpturenensembles, die deutlich machen sollten, dass dieser Bau der Dynastie der Hohenzollern, insbesondere Markgraf Friedrich und Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth zu verdanken ist.

Das Logenhaus stellt ein architektonisches Meisterwerk der damaligen Zeit dar. Weil die Auftraggeberin einen Zuschauerraum ohne Säulen wünschte, ging man an die Grenzen des bautechnisch Machbaren und errichtete eine freitragende Decke aus Holzbalken, was in dieser Größenordnung als sensationell galt. Der Innenausbau des Theaters erfolgte in kürzester Zeit unter Verwendung von vorgefertigten und außerhalb der Baustelle bemalten Architekturgliedern aus Holz und gefassten Skulpturen. So entstand innerhalb von vier Jahren ein Meisterwerk barocker Festarchitektur. Von 2013 bis 2018 wurde eine umfangreiche und sehr kostenintensive Restaurierung durchgeführt, die unter anderem dafür sorgte, dass heute die Besucher wieder die Malerei mit zahlreichen illusionistischen Effekten bewundern können, die ein überwältigendes Raumerlebnis vermittelt. Durch die nachhaltige Sanierung des Markgräflichen Opernhauses wurde dieses Schmuckstück der Barockzeit auch für zukünftige Generationen erhalten. Ein ´Must See´ in Bayreuth…

 

                                                                                 Besuch am 14.12.2021

 

www.bayreuth-tourismus.de

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