Der Donau-Klassiker…
Wer hat nicht schon mit dem Gedanken gespielt, die geschichtsträchtigen Hauptstädte Wien, Budapest und Bratislava im Rahmen einer Donau-Flusskreuzfahrt kennenzulernen? Bestimmt ist es die entspannteste Art zu reisen, was diesen Donau-Klassiker auch so beliebt macht. Wir begeben uns mit der nickoSPIRIT des Schiffsreiseveranstalters nicko cruises auf eine sechstägige Flussreise durch Mitteleuropa, sind neugierig auf das Schiff, die Reiseroute auf dem Wasser und die Städte am Ufer der Donau.

Im bayerischen Passau geht es am späten Mittag des ersten Tages an Bord des 110 Meter und über 11 Meter breiten Flussschiffes nickoSPIRIT. Die Einschiffung der 170 Passagiere ist perfekt organisiert und beim Beziehen der Kabine ist das Gepäck bereits dorthin verbracht worden. Die Inneneinrichtung begeistert: Modernes Design mit warmen Farbtönen, ein angenehmes Lichtkonzept mit hauptsächlich indirekter Beleuchtung, ausreichender Stauraum für Bekleidung und Gepäck hinter einer Schiebetür, ein bequemes Doppelbett, ein überraschend stilvolles Bad mit Dusche und ein TV-Flatscreen. Das elektrisch absenkbare Panoramafenster über die gesamte Kabinenbreite macht die Ausstattung perfekt.


Die nickoSPIRIT legt ab und man kann vom Sonnendeck eine hervorragende Aussicht auf die malerische Altstadt von Passau genießen. In der Lounge werden bereits Willkommens-Snacks gereicht und Kreuzfahrtleiterin Maria Shishkina informiert währenddessen die Passagiere über die Sicherheit und das Leben an Bord. Im Rahmen einer Bildpräsentation wird der Reiseverlauf und die Möglichkeiten zu den Landgängen geschildert. Danach können die Ausflüge je nach Wunsch und Interesse gewählt werden, falls dies nicht bereits im Rahmen der Reisebuchung vorab geschehen ist.



Danach ist Zeit zur Erkundung des Schiffes und bei hochsommerlichem Wetter zieht es viele Passagiere auf das Sonnendeck, wo man den warmen Fahrtwind spüren und Blicke auf die Donauufer werfen kann. Offensichtlich sind Schleusen für viele Gäste immer wieder spannend und sorgen stets für erhöhte Aufmerksamkeit. Liebhaber dieser imposanten Technik-Bauwerke sollen bei dieser Flussreise besonders auf ihre Kosten kommen, da allein auf der ersten Etappe von Passau nach Wien bereits zehn Schleusen zu durchfahren sind. Nur einen Teil davon werden sie ausgiebig wahrnehmen können, denn einige Schleusungen werden während der Nachtruhe durchgeführt und bereits zum Abend hin laden Kapitän Alfred Rubben, Hotel Manager Iskren Kamenow und die Kreuzfahrtleitung zum Willkommensempfang in die Lounge ein.



Bei dieser Gelegenheit stellt der Kapitän die Führungsriege der 38 Besatzungsmitglieder an Bord vor und man lernt dabei die Ansprechpartner der jeweiligen Abteilungen kennen. Ab 19:00 Uhr erwartet das Küchen- und Service-Team die Gäste zum Gala-Abendessen im Restaurant, wo ein mehrgängiges Menü zur Auswahl steht. Es sind heute zehn Gänge, unter denen man wählen kann und es gibt jeweils die Wahlmöglichkeit zwischen Fisch- und Fleischgerichten als Hauptgang. Bei der Aufgabe seiner Bestellung kann man ebenso entscheiden, welche der Zwischengänge serviert werden sollen und auch Vegetarier haben verschiedene Alternativen zur Auswahl. Appetitlich angerichtet werden die schmackhaften Gänge serviert und man merkt bereits beim ersten Dinner, dass hier ein präzise funktionierendes Küchen- und Service-Team am Werk ist. Ab 20:30 Uhr sorgt ein Bordmusiker in der Lounge für musikalische Unterhaltung, wie auch sonst täglich zum Kaffee bzw. Aperitif.

Die nickoSPIRIT gleitet mit langsamer Fahrt durch die Nacht und lässt die Gäste ruhig schlafen. Der nächste Morgen beginnt mit einer Schleusung und man freut sich erneut über das ansprechend ausgestattete Bad in der Kabine. Ein großer Spiegel über die gesamte Wandbreite und ausreichend Ablageflächen stehen zur Verfügung sowie eine keineswegs enge, vollverglaste Dusche. Nach der Schleuse lohnt sich wieder das Herablassen des Panoramafensters und der Fahrtwind lüftet das Zimmer. Ab 7:00 Uhr kann man bereits in The Garden, dem kleinen Restaurant im vorderen Teil des Schiffes, ein kleines Frühstück einnehmen, von 7:30 – 9:30 Uhr erwartet die Gäste ein reichhaltiges Frühstücksbuffet im Hauptrestaurant. An Bord der nickoSPIRIT gibt es keine streng geregelten Zeiten zum Einnehmen der Mahlzeiten. Auch wer zum Abendessen etwas später erscheinen möchte, kann mit der normalen bzw. gewünschten Menüfolge jederzeit starten.


In der Lounge ist nach dem Frühstück einer Bilderpräsentation über den weiteren Verlauf der Reise vorbereitet und unmittelbar anschließend besteht bei einem Drink die Möglichkeit zum Treffen und Bekanntmachen für Alleinreisende. Zum Mittagessen kann man wählen, ob man ein mehrgängiges Menü bevorzugt oder ob ein Light Lunch vom Buffet im Garden Restaurant ausreicht. Vielen der Gäste reicht ein Imbiss zur Mittagszeit, wobei man auch zeitlich ungebundener ist. Am späten Mittag erreichen wir die österreichische Hauptstadt und eine Stadtrundfahrt mit Rundgang durch die Wiener Innenstadt steht an. Strahlend blauer Himmel und hochsommerliche Temperaturen begleiten uns bei dieser informativen Tour durch weltbekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zeit zur persönlichen Verwendung ist eingeplant und gibt den Gästen Freiraum für ihre Interessen vor Ort. Nach 3.5 Stunden geht es zurück zum Schiff, wo noch Zeit zum Ausruhen vor dem Abendessen bleibt. Bei Temperaturen um die 30° Grad ist es ausgesprochen angenehm, wenn man in seine optimal klimatisierte Kabine zurückkehrt. Einige der Gäste starten heute frühzeitig mit dem Abendessen, weil sie noch einen weiteren Landausflug zu einem Heurigen gebucht haben. Gegen 22:00 Uhr wird heute noch ein Nachtsnack im Garden Restaurant angeboten und dann verlässt die nickoSPIRIT Wien in Richtung Budapest.

Der dritte Tag an Bord der nickoSPIRIT startet für die Frühaufsteher mit einem herrlichen Sonnenaufgang über den Baumwipfeln der Uferbewaldung und hält auch weitere sehenswerte Landschaften bereit. Nach dem Frühstück ist das Sonnendeck gut gefüllt, denn viele Gäste möchten die Passage des Donauknies miterleben. Auch das dritte der Bordrestaurants ist heute zum Mittagsimbiss geöffnet. Möchte man in Mario´s Grill speisen, ist wegen der begrenzten Kapazität an Plätzen eine vorherige Reservierung an der Rezeption erforderlich. Nach dem Mittagessen erfolgt die Einfahrt nach Budapest, was schon einer Sightseeing-Tour gleichkommt, da viele Sehenswürdigkeiten der Stadt und die vielen berühmten Brücken zu sehen sind.


Am späten Mittag greifen sich die Gäste, die den Landausflug mit der Stadtrundfahrt in klimatisierten Bussen gebucht haben, ihr Audiosystem und die Kopfhörer, die ihnen während der Reise zur Verfügung gestellt werden. Somit können sie den Ausführungen der Stadtführer bestens folgen und sind darüber auch erreichbar, falls sie beim Rundgang den Anschluss an die Gruppe verlieren. Ganz Budapest steht bereits im Zeichen des anstehenden Nationalfeiertags zum Gedenken an den Heiligen Stephan am 20. August und der Leichtathletik-Weltmeisterschaft ab dem 19. August. Wie bei allen Haltepunkten haben die Gäste auch die Möglichkeit zur individuellen Erkundung der jeweiligen Stadt während der gesamten Liegezeit und müssen dann zu einem festgelegten Zeitpunkt wieder an Bord sein. Heute können sie nach Wunsch auch an einem organisierten folkloristischen Abend in der Stadt teilnehmen, sind dann wie alle anderen Passagiere spätestens um 22:15 Uhr wieder an Bord.


Unmittelbar danach verlässt die nickoSPIRIT Budapest und beim Sail-Away auf dem Sonnendeck bietet sich die eindrucksvolle Kulisse der ungarischen Hauptstadt bei Nacht. Die illuminierten Sehenswürdigkeiten ziehen vorbei und das Schiff passiert die Brücken von Budapest. Ein sehr stimmungsvoller Abschied, der in Erinnerung bleibt. Einige Zeit später ist vom Lichtermeer der Stadt nichts mehr zu sehen und totale Finsternis herrscht rechts und links der Donau. Das wiederum wissen diejenigen Gäste zu schätzen, denen bekannt ist, dass in diesen Nächten optimale Voraussetzungen zur Sichtung von Sternschnuppen herrschen, weil der alljährlich wiederkehrende Perseiden-Meteorstrom gerade seine größte Intensität aufweist. In dieser Nacht muss man auch nicht lange warten, um seine Wünsche in den Himmel zu schicken…

Auf den Vormittag des neuen Tages haben sich die Gäste gefreut, die an technischen Bauwerken interessiert sind. Die nickoSPIRIT läuft auf das Kraftwerk Gabcikovo zu, dem größten Wasserkraftwerk der Slowakei, dem gleichzeitig eine Schleuse angegliedert ist. Das wird von der Kreuzfahrtleitung über die Bordlautsprecher mitgeteilt, damit niemand die Besonderheiten auf der Strecke verpasst. Zudem kann der Gast auf dem Flatscreen in der Kabine stets den Streckenverlauf und den jeweiligen Standort live verfolgen. Gleichzeitig erhält man darüber ausführliche Informationen zum Gebiet, das durchquert wird und auch über die Ortschaften am Ufer der Donau. Nach dem Mittagessen macht die nickoSPIRIT im Zentrum von Bratislava fest und es besteht auch hier die Möglichkeit einer Stadtrundfahrt. Es geht hinauf zur Burg Bratislava, von der man eine weite Sicht auf die Stadt und ihre Umgebung hat. Bei einem Stadtrundgang lernt man die herausragenden Gebäude der Altstadt und ihre Besonderheiten kennen.

Heute ist bereits um 18:45 Uhr Landgangsende, denn Kapitän, Hotel Manager und Kreuzfahrtleitung laden heute zum Abschiedsempfang in die Lounge ein. Viele verwundert die Tatsache, denn es folgt noch ein weiterer Abend und eine Nacht an Bord, weshalb die Abschiedsworte etwas verfrüht und deplatziert wirken. Jedenfalls folgt danach ein Gala-Abendessen, wobei die Küche und das Service-Personal noch einmal zeigen, was an Bord kulinarisch machbar ist. Im Übrigen ist die Getränkeauswahl sehr reichhaltig, Cocktail-Liebhaber finden eine umfangreiche Karte an Mixgetränken vor und auch der Wein-Liebhaber entdeckt bei den Flaschenweinen einige renommierte deutsche Winzernamen. Während des Abendessens verlassen wir Bratislava und fahren zurück auf der Donau in Richtung Melk.



Am vorletzten Tag unserer Donaureise durchqueren wir in den Morgenstunden die schönen Landschaften der Wachau und legen nach dem Mittagessen in Melk an. Berühmt durch Stift Melk, einem der schönsten und größten einheitlichen Barockensembles Europas und deshalb als UNESCO Welterbe weltberühmt. Der 2,5 Stunden-Ausflug zum Benediktinerstift mit Führung ist trotz der Touristenströme interessant und empfehlenswert. Den letzten gemeinsamen Abend an Bord lässt man nach dem Abendessen auf dem Sonnendeck im angenehmen warmen Fahrtwind bei einigen Drinks vergnüglich ausklingen. Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, denn bis 7:00 Uhr müssen alle Koffer auf den Gängen stehen, damit sie aus organisatorischen Gründen der jeweiligen Abreiseart zugeordnet werden können. Nach dem Frühstück begrüßt uns die Morgensonne auf den letzten Flusskilometern vor Passau und macht den Abschied etwas schwer.

Zeit zum Resümieren: Der Aufenthalt an Bord der nickoSPIRIT und die Landausflüge waren bestens organisiert, wobei die Kabinen unsere Erwartungen übertrafen. Die Verpflegung und der Service waren überdurchschnittlich, die Freundlichkeit des Personals besonders erwähnenswert. Bei bestem Hochsommer-Wetter haben wir verschiedene Donauregionen gesehen, drei sehenswerte Hauptstädte besucht, sind dabei entspannt und erholsam gereist. Mit Recht ist diese Route der Donau-Klassiker! Lust auf mehr…
Reise vom 12. -17.08.2023