Auf dem Wasser durch die Gärten Odenses…
Der Fluss Odense ist etwa 54 Kilometer lang und fließt durch die gleichnamige Stadt, die nach ihm benannt wurde. Der Fluss ist der längste Wasserlauf auf der dänischen Insel Fünen und normalerweise 30-50 Meter breit. Heute verläuft er nicht mehr dort, wo er ursprünglich verlief, sondern hat sich mit der Entwicklung des Stadtzentrums weiter nach Süden verlagert.


Seit 1882 gibt es mit einigen Jahren Unterbrechung einen regelmäßigen Schiffsverkehr auf dem Fluss. Zunächst waren es Dampfschiffe, dann Schiffe mit Dieselmotoren und inzwischen sind es umweltfreundliche Elektroboote, die Einheimische und Touristen zwischen Munke Mose und Fruens Bøge transportieren. Für die Einwohner von Odense ist es Tradition, im Sommer diese Bootstour zu unternehmen und durch eine grüne Oase mitten in ihrer Stadt zu fahren. Für die Touristen ist es ebenso überraschend, diesen teilweise sehr ursprünglichen Flusslauf und die mitunter naturbelassenen Uferverläufe im Zentrum zu entdecken.


Munke Mose ist ein Treffpunkt und Erholungsgebiet inmitten des Stadtgebiets, wo sich die Leute mit Speisen und Getränken versorgen oder sich im Restaurant und im Außenbereich niederlassen können. Kanus und Tretboote können hier ausgeliehen werden und Munke Mose ist ebenso Start und Ziel der Aafart Bootsfahrt. Jeweils zur vollen Stunde startet das Boot und die gesamte Fahrzeit beträgt eine Stunde. Die Tickets löst man an dem dortigen Schalter der Reederei oder bucht vorab online. Vor der Fahrt sollte man sich mit Getränken und Speisen eindecken, denn an Bord gibt es keinen Verkauf. Die Bewohner der Stadt nutzen diese Fahrt gerne zu einem geselligen Ausflug mit Freunden und bringen ihren Schaumwein und ihre Snacks mit, was durchaus üblich ist. Wie erlebt, finden auf diesen Booten auch Events und Familienfeiern statt und sind zu diesen Zwecken exklusiv zu mieten.



Das leise Elektroboot nimmt Fahrt auf in Richtung Odense Zoo, wo sich die einzige Haltestelle vor dem Wendepunkt in Fruens Bøge befindet. Wenn man diese Strecke befährt, glaubt man kaum, dass man sich mitten in einer Stadt befindet, denn man durchkreuzt eine ruhige grüne Oase. Die Haltestelle Odense Zoo erreicht das Boot nach 20 Minuten und liegt mitten im Zoo, was bedeutet, dass man sich die Tickets dafür im Vorfeld besorgen muss. Hier steigen einige Passagiere zu, die wieder zurück zum Ausgangspunkt fahren möchten. Man kann hier mit den gelösten Tickets eine gewisse Teilstrecke fahren, am Haltepunkt einige Stunden verbringen und dann den Rest der Strecke danach zurücklegen. Das machen übrigens viele der Fahrgäste an der nächsten Haltestelle Fruens Bøge und besuchen ein beliebtes Freilichtmuseum. Dort ist ein fünisches Dorf mit Häusern aus dem 18. und 19.Jahrhundert mit den dazugehörigen Feldern und dem Vieh zu besichtigen.


Bei Erik Bøgs Sti / Fruens Bøge ist jeweils zur halben Stunde Abfahrt und dies ist gleichzeitig auch der Wendepunkt auf der Route. Nun hat man auf der rechten Uferseite die schmucken Vorstadtvillen, die hier im südlichen Teil der Stadt liegen. Teils mit moderner Architektur, meist aber in traditioneller Holzbauweise mit gepflegten Gärten zur Uferseite, sind diese Villen eine Augenweide für die Vorbeifahrenden. Auf der Rückfahrt gibt es keinen Halt im Odense Zoo und nach 60 Minuten Fahrzeit kehrt man wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die meisten werden jetzt erst einmal bei einem Getränk das Erlebte in Ruhe verarbeiten, bevor sie wieder in den Trubel der Innenstadt zurückkehren. Schon jetzt sehnt man sich nach der gerade verlassenen Idylle zurück…